In welche Richtung entwickelt sich der Sport in der Stadt Nettetal? Wo sehen die an Sport, Bewegung und Gesundheit interessierten Bürgerinnen und Bürger zukünftig noch Verbesserungspotenziale? Welche Handlungsbedarfe und Entwicklungsmöglichkeiten haben die Sportvereine und Schulen unserer Stadt? Diese und viele andere Fragen stehen im Zentrum des Sportkonzepts beziehungsweise der integrierten Sportentwicklungsplanung für die Stadt Nettetal, die vom Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam wissenschaftlich begleitet wird.
Den Startschuss bildet eine umfassende Studie zum Sport- und Bewegungsverhalten der Nettetaler Bevölkerung, die durch das INSPO im Rahmen der Sportentwicklungsplanung durchgeführt wird. So erhalten 6.500 per Zufallsziehung ausgewählte Bürgerinnen und Bürger noch diese Woche auf dem Postweg einen Fragebogen zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten. Professor Barsuhn, wissenschaftlicher Leiter des INSPO betont, dass eine effektive Planung die lokalen Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen müsse: „Viele Menschen sind heutzutage sportlich aktiv, aber nicht mehr nur im Sportverein, sondern oftmals auch selbst organisiert beim Joggen oder Radfahren im öffentlichen städtischen Raum. Deshalb fragen wir im Bevölkerungsfragebogen auch ganz konkret nach unterschiedlichen Sport- und Bewegungsformen, nach Motiven für sportliche Aktivitäten, Anbietern und den tatsächlich genutzten Sport- und Bewegungsräumen.“ Kinder und Jugendliche dürfen sich beim Ausfüllen der Fragebögen natürlich Unterstützung von den Eltern holen.
Gleichzeitig werden auch alle Sportvereine und Schulen im Rahmen von Online-Befragungen in die Analysen einbezogen. In spezifischen Fragebögen werden die Institutionen gebeten, Stellung zu beziehen zu Beständen und Bedarfen, zu Entwicklungspotentialen sowie möglichen Herausforderungen im Kontext ihrer sportlichen Entwicklung. „Erfahrungsgemäß bedeutet ein Sportkonzept von Anbeginn die Beteiligung vieler Akteure: die Sport treibenden Institutionen, die Bürgerinnen und Bürger, die nicht im Verein organisiert sind, und natürlich auch die anderen Fachressorts der Verwaltungen sowie die politischen Gremien. Nur wenn deren Belange und Bedarfe ermittelt und berücksichtigt werden, lässt sich eine zukunftsorientierte Sport- und Stadtentwicklung erreichen“, zeigt sich Professor Barsuhn vom INSPO überzeugt.
Die Ergebnisse der empirischen Analysen bilden die Basis für die im Anschluss stattfindende kooperative Planungsphase. Im Rahmen einer eigens eingerichteten „Kooperativen Planungsgruppe“ werden die wissenschaftlichen Ergebnisse den Vertreterinnen und Vertretern der Fachverwaltungen, der Politik, des organisierten Sports und weiteren lokalen Expertinnen und Experten vorgestellt und gemeinsam weiterentwickelt. Auf dieser Grundlage werden Handlungsempfehlungen für eine bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Sportentwicklung erarbeitet.
Nettetals Bürgermeister Christian Küsters: „Sport ist eine wesentliche Art der Freizeitgestaltung und des Ausgleichs. Mehr als 10.000 Menschen sind in Nettetal in Vereinen engagiert. Darüber hinaus üben Viele ihren Sport individuell aus. Mit dieser Bürgerbeteiligung wollen wir ein umfassendes Bild erhalten, um die Sportlandschaft für die Zukunft Nettetals zu gestalten.“
Ein großes Dankeschön an die Pressestelle der Stadt Nettetal für die Veröffentlichung dieses Beitrags am 8. August 2023. Hier geht’s zum Originalbeitrag.
Bildquelle: INSPO (2022). Sporthalle Kornblumenweg.